Internationale Jugendarbeit mit fairen Schülerfirmen

Im Rahmen des Innovationsfonds förderte das BMFSFJ auch Acht e.V. und ihr Projekt Social Entrepreneur Education, das in Berlin Schülerfirmen gegründet hat, die sich auf fairen Handel mit internationalen Partnern spezialisiert haben. So kommen Jugendliche mit Menschen anderer Kulturen in Kontakt und lernen mehr über die Produktionsverhältnisse z.B. in Ländern wie Peru oder Indien.

Aufbau nachhaltiger Schülerfirmen in Berlin und Hamburg

Aufbau nachhaltiger Schülerfirmen in Berlin und Hamburg

Früh übt sich. Das dachten sich auch die Kolleg*innen vom Acht e.V. als sie ihr Projekt “Social Entrepreneurship Education in der Jugendarbeit” im April 2017 ins Leben riefen, dessen Ziel die Gründung nachhaltiger Schülerfirmen ist. Auf diesem Weg sollen Jugendliche bereits zu einem frühen Zeitpunkt in globale Prozesse eingebunden und so für Gerechtigkeit in der Welt und kulturelle Vielfalt sensibilisiert werden.

Die Idee ist so einfach wie genial: Schüler*innen gründen mit der Unterstützung von Lehrkräften Schülerfirmen, die Kaffee und Kakao einer peruanischen Kooperative oder faire Kleidung einer indischen Fair & Organic Bekleidungsfirma beziehen. Diese Produkte vertreiben sie anschließend innerhalb Deutschlands weiter. Die Lehrkräfte werden im Voraus geschult, sodass sie gemeinsam mit den Schüler*innen die Schülerfirmen als AG (Arbeitsgruppe) oder im Rahmen des Unterrichts umsetzen können. Nach anfänglicher inhaltlicher und struktureller Unterstützung sollen die Schüler*innen nach und nach in die Lage versetzt werden, die Schülerfirmen und alles, was damit in Zusammenhang steht, eigenständig zu managen.

Woher kommen die Produkte? Unter welchen Bedingungen wurden sie hergestellt? Was bin ich bereit dafür zu zahlen? Durch die Auseinandersetzung mit solchen Fragen lernen die Jugendlichen, kritisch(er) mit Problemen des Konsums umzugehen und lernen die Wichtigkeit von Verantwortungsübernahme. Als Botschafter*innen für kulturelle Vielfalt und Toleranz werden sie so motiviert, sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt einzusetzen.

Ein zentraler Baustein des Projekts besteht darin, dass für die Gründung einer Schülerfirma immer Schüler*innen mit und ohne Förderbedarf zusammenarbeiten. Somit ist abgesichert, dass globale Sachverhalte und Themen der Nachhaltigkeit auch auf Gruppen ausgeweitet werden, die damit möglicherweise nicht “von Haus aus” vertraut sind. Indem die Aktivitäten der Jugendlichen medial begleitet und Netzwerke zu bestehenden Schülerfirmen aufgebaut werden, finden zusätzlich Wissensaustausch und Kooperation statt. Zu Projektende ist ein Schüler-Audit, also eine Überprüfung der erreichten Ziele und erfüllten Standards, geplant. Dabei werden “Fairness” und Nachhaltigkeit des Projektes auf die Probe gestellt.

Aktuelle Projektaktivitäten bestehen insbesondere in der Implementierung und Weiterentwicklung der Schülerfirmen in den Partnerschulen sowie im Kontaktauf- und ausbau mit den Partnern Oro Verde und Fair & Organic. Geplant sind ebenfalls Jugendbegegnungen in Peru und Indien. Es tut sich also viel im Projekt und wir können gespannt auf den Besuch und den Bericht unserer Jugendredaktion sein!

Mehr Infos unter: https://innovationsfonds.jugendgerecht.de/international/social-entrepreneurship-education-in-der-jugendarbeit